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Taufe

Heute möchte ich euch erzählen, wie in meiner Gemeinde hier Taufe funktioniert.

Ein bis zwei Mal im Jahr gibt es eine Taufe. Meistens im November – also im peruanischen Frühling. Das bedeutet, es gibt einen Gemeindeausflug. Die gesamte Gemeinde fährt in den Nachbarort in einen angelegten Park neben dem Fluss. Jeder bezahlt seinen Eintritt und dann wird unter einem Baum ein schattiges Plätzchen gesucht um eine Tauffeier zu veranstalten. Es gibt Musik und eine kurze Predigt, ein Zeugnis der Täuflinge und dann gehts ab in den Fluss. Vorher wird im Fluss das Taufbecken vorbereitet – sprich, Steine etwas ausgehoben und zu einem kleinen Kreis aufgerichtet, damit die Stelle etwas tiefer ist. Findet die Taufe allerdings im März (Herbst) statt, so wie dieses Jahr, dann ist der Fluss sehr hoch und reisend, weil es in den Anden viel geregnet hat und der Fluss von dort kommt. Hier ist Vorsicht angesagt. Im Normalfall gehen dann einige Männer zusätzlich mit in den Fluss um sich gegenseitig abzusichern.

Nachdem getauft wurde und die Täuflinge sich umgezogen haben, bilden alle Gemeindemitglieder eine lange Schlange und singend wird jedem einzeln mit einer Umarmung gratuliert.

Danach packen alle ihr mitgebrachtes Essen aus und jeder teilt mit seinem Nachbarn was mitgebracht wurde. Mit dem Mittagessen ist die Feier offiziell zu Ende, aber oft finden im Anschluss irgendwelche Spiele statt. Meistens wird Fußball und Volleyball gespielt, oft aber auch Wettkämpfe, wie zum Beispiel Sackhüpfen oder Eierlauf. Spätestens am frühen Nachmittag gehen alle nach Hause, den am Abend findet in der Gemeinde der normale Gottesdienst statt. In meiner Gemeinde finden die Gottesdienste alle Abends statt.

Im Anhang ein paar Einblicke in die Taufen der vergangen 1 1/2 Jahre.